7.00 Uhr – Die Sonne geht auf. Der Sportlercampus der Ruhr-Universität Bochum ist noch ruhig und unbelebt. Erste fleißige Helfer und Verleger treffen ein, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Kisten werden geschleppt und Materialien herumgetragen, während Erwartung und Vorfreude wachsen. Die Premiere des 1. Bochumer Schulsporttages steht kurz bevor.
8.00 Uhr – Zunächst vereinzelt, dann in Grüppchen, schließlich in ganzen Schwärmen erreichen die ersten Teilnehmer den Campus und treffen sich schließlich im Foyer an der Anmeldung. Einige werfen bereits einen Blick auf die Fachmesse, während andere sich schon einmal in die Sporthalle zur Begrüßungsveranstaltung begeben. In die Freude über die zahlreichen Besucher mischt sich leichte Unsicherheit, haben wir an alles gedacht?
9.00 Uhr – Die Sporthalle ist voll. Wie zu Schulzeiten, wird auf dem Boden gesessen oder an den Wänden gelehnt. Die LehrerInnen, ReferendarInnen und StudentInnen unterhalten sich angeregt, bis die Veranstaltung offiziell eröffnet wird. Motivierende Worte werden von Frau Schlecht, Bezirksdezernentin Fachleitung Sport und Herrn Ferrauti, Dekan unserer Fakultät, gegeben. Vor allem die Kritik von Herrn Ferrauti, dass der Sportunterricht von vielen Kolleginnen und Kollegen noch immer nicht die Anerkennung bekommt, die er verdient hat, findet mit einem tosenden Applaus Zuspruch. Nach letzten organisatorischen Hinweisen von unserer Seminarleiterin und Initiatorin des Schulsporttags, Clarissa Feth, fällt der Startschuss für die erste Workshopphase. Ein Fragenmeer von „Wo ist jetzt nochmal…?“ bis „Wie komme ich…?“ schwappt auf uns zu. Aber wir, die „grünen Helferlein“, wissen, wo es langgeht! … Naja, zumindest versuchen wir allen bestmöglich weiterzuhelfen.
9.30 Uhr – Die einen suchen auf dem Sportlercampus selbst noch den richtigen Platz, die anderen werden zum Schwimmbad, dem Kemnader See oder zu den am Hauptcampus gelegenen Sportstätten begleitet. Die ersten Workshops starten bereits, aber irgendwie fehlt hier noch etwas Material, dort sind nicht genug Bälle und alles muss möglichst schnell und möglichst unauffällig vom einen Ort zum anderen transportiert werden. Vielleicht merkt ja keiner was … aber so ist das halt manchmal beim ersten Versuch.
10.30 Uhr – Obwohl bei dem vielseitigen Workshopangebot an Trendsportarten bestimmt alle auf ihren Kosten kommen, hat man vor allem in den Außenworkshops das Glück, bei strahlendem Sonnenschein neue Erfahrungen und Praxisideen, beispielsweise beim Stand up Paddling oder auf der Slackline, sammeln zu können. Dennoch kann auch in den Hallen, zum Beispiel beim Zum-Dance, Indoorklettern oder Unihock, Spaß und Zufriedenheit beobachtet werden. Meiner Helfer-Kollegen haben parallel dazu ihren ganz eigenen Workshop: Kooperatives Athletiktraining beim Festzeltgarnituren Aufbau, mehrmaliges Anschwitzen inklusive.
12.00 Uhr – Zur Mittagspause treffen sich alle Sportler wieder am Gesundheitscampus. Viele durchstöbern nach dem Essen die Fachmesse, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus, testen ihre Fähigkeiten auf dem Waveboard oder entspannen sich einfach auf den Wiesen in der Sonne. Auch der Eisvorrat unserer kleinen Cafeteria hat das schöne Wetter nicht überlebt – er ist nach kurzer Zeit ausverkauft. Sogar die fehlenden Tablettrückgabeständer sind dank Akkordarbeit in der Spülküche nicht aufgefallen. So legt sich nach dem Essen auch bei uns Helfern die Anspannung. Alles ist gut gegangen, auf zur nächsten Workshoprunde!
13.30 Uhr – Gesättigt und ausgeruht startet der zweite Durchlauf. Während die Lehrkräfte aller Schulformen und der verschiedensten Altersstufen ihre Workshops genießen, zeigt sich noch immer kein Wölkchen am Himmel. Frisbees und Footbälle fliegen umher, Teilnehmer sammeln Erfahrungen im Stabweitsprung oder lernen „einmal andere“ Herangehensweisen an das Wasserspringen in der Schule kennen. Auch als Außenstehender macht es einfach Spaß dabei zuzusehen, wie die Techniken, Bewegungsabläufe und Spiele immer besser funktionieren, sich aus Spielzügen ein ganzer Spielfluss entwickelt und alles um einen herum in Bewegung ist. Man muss sich zurückhalten, nicht einfach mit die Hüften zu schwingen oder aufs Spielfeld zu laufen.
16.00 Uhr – Obwohl nicht mehr alle TeilnehmerInnen sich auf den Weg zur Verabschiedung gemacht haben, ist die Sporthalle an der Markstraße noch immer gut gefüllt. Mit abschließenden und vor allem zufriedenen Worten beendet der Nordrhein-westfälische DSLV-Präsident Michael Fahlenbock den 1. Bochumer Schulsport Tag. Kurz nachdem alle Anwesenden sich auf den Heimweg gemacht haben, fallen die ersten Regentropfen….
18.00 Uhr – Nach den letzten Aufräumarbeiten gestatten wir uns die 3. Halbzeit und blicken auf einen durchgehend positiven Tag zurück, an dem den Lehrkräften neue Impulse und frische Ideen für die Unterrichtspraxis vermittelt werden konnten. Nicht nur die über 500 Anmeldungen, sondern auch das Feedback durch die Evaluation haben gezeigt, dass die Auswahl der Inhalte die aktuellen Bedürfnisse der Lehrkräfte sehr gut widerspiegeln. Somit bedanken wir uns bei allen Beteiligten, die den Tag zu einem solchen Erlebnis gemacht haben und hoffen, im nächsten Jahr mit dem „2. Bochumer Schulsporttag“ an diesen Erfolg anknüpfen zu können.
Theresa Nahberger
Lehramtsstudentin Sport und Deutsch der Ruhr-Universität Bochum und Mitglied der Projektgruppe „Bochumer Schulsporttag“.