Am 09.03.2021 ließen es die Corona-Entwicklungen endlich zu, in einer feierlichen Überreichung der Preise in kleiner Runde die Studienprojekte von Katharina Goschnick und Viviane Sossna zu würdigen. Helena Sträter, Bettina Fichtel und Michael Pfitzner als Ausrichterteam konnten das vom Deutschen Sportlehrerverband NRW gestiftete Preisgeld im Gesamtumfang von € 300 überreichen, sowie symbolisch eine Ausgabe der Zeitschrift Sportunterricht weitergeben. 12 Ausgaben des Verbandsorgans des DSLV erhalten die beiden Studierenden von nun an. Für den Vorbereitungsdienst, in den Frau Sossna und Frau Goschnick ab dem 01.05.2021 eintreten, werden die in der Zeitschrift aufzufindenden Praxishinweise sicherlich die eine oder andere Hilfe darstellen.

Die beiden Studierenden haben ihre Praxissemester recht unterschiedlich verlebt. Während Frau Goschnick noch frei von den Corona-Entwicklungen ihre Praxisphase absolvieren konnte, unterlag das Langzeitpraktikum im Masterstudium von Frau Sossna schon den Pandemie-Einschränkungen, die bis heute vorherrschen.

Katharina Goschnick untersuchte im Rahmen ihres Studienprojektes die Leistungsmotivation nach Erfolg und Misserfolg im Sportunterricht mithilfe einer Fragebogenerhebung (n = 25) mit einer 6. Klasse einer Gesamtschule in Oberhausen. Sie nutzte zwei Untersuchungsbedingungen: Zum einen befragte sie nach einer missglückten Dreiballjonglage und zum anderen nach einem Erfolgserlebnis in Form einer „Mont-Everest-Expedition“. Die Schüler*innen zeigten sich nach dem Erfolgserlebnis motivierter und vor allem interessierter an der Bewältigung neuer Herausforderungen im Sportunterricht. Frau Goschnick konnte ihre aufgestellte Hypothese bestätigen. Besonders positiv wird von den Juroren hervorgehoben, dass es Frau Goschnick gut gelungen ist, basierend auf den dargestellten Ergebnissen nachvollziehbare Erkenntnisse für die Gestaltung der eigenen Unterrichtspraxis zu gewinnen. Dem Vorhaben kann somit eine wichtige Bedeutung für den alltäglichen Sportunterricht zuerkannt werden.

Frau Sossnas Projekt zu Ballkorobics im Sportunterricht der Grundschule würdigen die Juror*innen dahingehend, dass sie die klassische didaktische Struktur der Unterrichtsgestaltung geschickt für die Projektdarstellung in drei Teile transferiert. Im ersten Teil wird über die stichwortorientierte Darstellung der legitimierende Rahmen widerspruchsfrei verdeutlicht und ein Bezug zu aktuellen Diskursen hergestellt. Im zweiten Teil gelingt die differenziert gegliederte Darstellung der Unterrichtsreihe sowie Unterrichtsziele. Abschließend wird im dritten Teil die Durchführung der Planung vor dem Hintergrund der bestehenden äußeren Umstände erläutert. Es zeigt sich insgesamt ein konzeptionell moderner Anspruch des Projekts.

Das Ausrichterteam bedankt sich bei den Studierenden, die sich der Begutachtung gestellt haben, und bei den Juror*innen. Es waren Ina Schumann, die als letztjährige Preisträgerin eine Studierendenperspektive in die Jury eingebracht hat, Dirk Ostermann, der als Fachleiter Sport am Zfsl Essen agiert, Julia Glöckner, die Sportlehrerin am Gymnasium Essen-Nordost ist und Prof. Dr. Ulf Gebken, der sich aus der Perspektive der Universität mit dem Projekten beschäftigt hat; vielen Dank!

Über das konkrete Format der 3. Preisverleihung, die im Herbst 2021 stattfinden soll, wird das Ausrichterteam abhängig von den Corona- Entwicklungen beraten müssen. Sicher ist dagegen, dass wieder eine die lernortübergreifende Jury zusammengestellt werden soll, um den besonderen Charakter der Praxissemesterstudienprojekte angemessen zu würdigen.